AUGMENTED REALITY IM EINSATZ

„Wie das wohl aussehen wird, wenn es gedruckt ist?“, ist sicherlich immer einer der Fragen, die man sich stellt, nachdem man stundenlang  am Design gearbeitet hat. Jetzt ist die Bange Zeit des Wartens gekommen. Das Design ist fertig und sieht zumindest auf dem Bildschirm klasse aus. Der 3D Drucker ist mal nicht mit Aufträgen belegt und Filament ist auch da. Was einen noch davon trennt, die neue Errungenschaft in den Händen zu halten ist der eigentlich Druck. Das kann je nach Modell mehrere Stunden in Anspruch nehmen.

Hilfe verspricht hier „Augmented Reality“. Dabei wir ein Bild von einer Kamera genutzt und mit virtuellen Bildobjekten und Informationen angereichert. Bekannt zuletzt z.B. auch durch „PokemónGo“.

Dabei wird das Handy und die damit verbundene Kamera genutzt. Das Handy übernimmt hier die Aufgabe die Szene aufzunehmen, mit virtuellen Objekten anzureichern und dann wieder auf dem Display in Echtzeit wiederzugeben. Also genau das, was für die Darstellung und Betrachtung eigener 3D Modell benötigt wird.

Sicherlich gibt es hier schon eine Menge Tools und Apps am Markt. Leider haben diese häufig den Nachteil, dass die Modell Dateien auf eine WebSite hochgeladen werden müssen. Wenn man dies nicht möchte, wird die Auswahl von geeigneten Tools schon schwer.

Um sich nun das Objekt in dieser erweiterten Wirklichkeit anzusehen bedarf es nicht viel:

  • Ein 3D Objekt z.B. im STL-Format
  • AndAR Model Viewer Android App
  • Marker, später mehr dazu
  • MeshLab zur Erzeugung eins Waterfront-Format Objektes

Android Handy laden.  Die App beinhaltet bereits einige Beispiel Modelle zum sofort ausprobieren. Dazu benötigt man weiterhin einen sog. Marker. Dieses quadratische Bild dient dem Viewer zu Orientierung und Bestimmung der Lage im Raum. Diesen Maker  ausdrucken und auf eine ebene Oberfläche legen.

Wie aus dem nichts erscheint das zuvor ausgewählte Objekt im Display. Dabei kann man auch gerne langsam sich um diesen Marker bewegen um das virtuelle Modell von allen Seiten zu betrachten. Mit einem wisch kann man noch zusätzlich das Modell vergrößern.

(dieser Marker hier sieht etwas anders aus wie der von AndAr Team vorgegeben)

Wie bereits erwähnt, erfolgt die Darstellung hier in Echtzeit. Zusätzlich zu den bereits vorhandenen Modellen der App, haben die Entwickler hier die Funktion zur Auswahl eigener Modelle vorgesehen. Dazu müssen vorhandene Modell hier noch zuvor mit MeshLab  umgewandelt werden.

Nach der Installation (soweit nicht bereits als 3D Standad-Tool installiert), das eigene STL Modell mit „Import Mash …“ laden. Einen evtl. PopUp mit „Unify Duplicates Vertices“ bestätigen. Um ein Waterfrond Objekt zu erzeugen folgende Aktionen durchführen:

Filters –> Texture –> Parametrization: Trivial Per-Triangle auswählen. Den darauf folgende Dialog mit Apply und Close bestätigen.

Unser STL Modell hat den Nachteil, das es wahrscheinlich über keinerlei Farbinformationen oder Textures verfügen. Das Objekt würde entsprechend in der App als weißes Modell abgebildet werden. Etwas kontrastarm also. Farbe bekommt man nun u.a. hiermit hin:

Filters –> Texture –> Color Creation and Processing –> Vertex Color Colourisation

Das Modell nun mit

File –> Export mesh as …
im Waterfront .OBJ Format abspeichern.

Die vorgeschlagenen Angaben können so übernommen werden:

Es werden neben der OBJ Datei, die das Modell beinhaltet, auch zusätzlich eine MTL Datei erzeugt. Die MTL beinhaltet hier die Farbangaben des Models.

Diese beiden Dateien müssen nur noch auf das Handy übertragen werden. Dies nun mittels USB, DropBox, GoogleDrive o.ä. durchführen, so dass sich die beiden Dateien auf dem Handy befinden. In der App nun die OBJ Datei auswählen und Spaß haben.

Weitere Links zu dem Thema:

WB Viewer (Cardboard)
https://github.com/jordan314/Cardboard-STL-Viewer